Biografie Kaspar Jonk

Kaspar Jonk, geboren am 29.12.1923 in Groningen/ Niederlande, war das siebte von neun Geschwistern. Nach seiner Schulzeit arbeitete Kasper Jonk am Anfang des Krieges in der Bäckerei seines Bruders Gozen in Adorf, einem kleinen Dorf nördlich von Groningen. 1944 sollte er sich als 20-jähriger – wie ganze Jahrgänge in den Niederlanden – zum Arbeitseinsatz in Deutschland melden. Dem kam er nicht nach, sondern tauchte unter, wurde denunziert, verhaftet und schließlich auf die Polizeistation in Groningen gebracht. Mitte Juni 1944 kam er schließlich in das polizeiliche Durchgangslager Amersfoort. Ende Juni dann wurde er mit mehreren hundert anderen, meist jungen Niederländern nach Augsburg transportiert und Anfang Juli von dort nach Leonberg. Die rund 200 Männer wurden in der sog. ‚Kaserne‘ (Rutesheimer Str. 50) untergebracht. Wie viele aus seinem Transport wurde der als Bauarbeiter der Baufirma Dyckerhoff&Widmann zugeteilt. Er gehörte damit zum Heer der Fremdarbeiter, die seit Frühjahr 1944 in Leonberg den Engelberg-Autobahntunnel zu einer funktionierenden Rüstungsfabrik der Fa. Messerschmitt umbauen sollten. Ende Dezember 1944 wurde er zusammen mit einem Freund nach Esslingen geschickt, wo er bis Mitte Mai 1945 als Bäcker arbeiten musste. Dann endlich konnte er in seine Heimat zurückkehren. Ende der 1940er Jahre absolvierte er eine Fachausbildung zum Brotbäcker und Konditor, heiratete 1951, gründete eine eigene Bäckerei und wurde Vater von fünf Kindern. Einmal, nämlich 1989, besuchte er zusammen mit einem Sohn und einer Tochter Leonberg.

Kaspar Jonk starb 2011 im Alter von 88 Jahren.


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