Arbeit am neuen Mahnmal beginnt

Stuttgarter Zeitung, 19. März 2004

LEONBERG (aja). Im nächsten Frühjahr soll das Mahnmal am Engelbergtunnel fertig werden, das an das frühere Konzentrationslager dort erinnern soll. Bei der Mitgliederversammlung der KZ-Gedenkstätteninitiative begann die Diskussion ums Konzept.

Vor vier Wochen hatte sich der Gemeinderat gegen das ursprüngliche Konzept der Initiative ausgesprochen, das unter anderem eine Skulptur in Form eines Wachturms vorsah. Stattdessen sprach er sich dafür aus, lediglich ein so genanntes Namensband anzubringen. Nach dieser Entscheidung hat die Initiative bei der Versammlung die Zustimmung der Mitglieder zum neuen Konzept eingeholt. Es soll voraussichtlich direkt an der Mauer neben dem Tunneleingang angebracht werden.

Laut Eberhard Röhm, dem Vorsitzenden der Initiative, will sich die Gruppe dieses Jahr ganz auf die Realisierung des Namensbandes sowie die Vorbereitung der Gedenkfeier zum 60. Jahrestag der Auflösung des Lagers konzentrieren.

Zu dieser Feier sollen die Überlebenden aus dem Ausland erneut eingeladen werden. An welchem Tag die Gedenkfeier stattfindet, wird allerdings noch kontrovers diskutiert. Da die Häftlinge 1945 nach Bayern geschickt wurden, auf den so genannten Todesmarsch, denkt die Initiative auch über eine Feier am 8. Mai nach, dem Tag also, an dem die Kapitulation unterzeichnet wurde.

Laut Röhm wird die Arbeitsgruppe um Renate Stäbler nun vor allem klären müssen, in welcher Form die Häftlinge auf der Gedenktafel genannt werden sollen. Da nur die Listen der Nationalsozialisten mit Nummern und der damals üblichen Bezeichnung der Herkunftsländer erhalten sind, werde es nicht ausbleiben, dass die Gedenktafel an manchen Stellen ungenau sein werde. Sobald ein Konzept in Absprache mit der Stadt gefunden worden ist, will sich die Gedenkstätteninitiative auf die Suche nach Sponsoren für das Namensband machen.


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