Farbbildband zur Ausstellung der KZ-Dokumentationsstätte

Rechtzeitig vor Weihnachten, 5. Dezember, 14 Uhr, präsentiert die KZ-Gedenkstätteninitiative einen großformatigen, farbigen Text-Bildband zu der im Sommer vor zwei Jahren eingeweihten Ausstellung der KZ-Gedenkstätte im alten Engelbergtunnel. Auf 96 Seiten enthält das Buch alle in der Ausstellung gezeigten Bilder und Texte sowie weitere Kommentare zu den einzelnen Themen. Der Katalog wurde gestaltet wie schon die Ausstellung selbst von Braun Engels Gestaltung Ulm.

Zur Präsentation im alten Engelbergtunnel ist eine kurze Lesung geplant. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung vom Balalaikaensemble Tschakir. Es gibt Glühwein, die Zufahrt zum Tunnel ist frei. Für Sitzgelegenheiten ist gesorgt, bei schlechtem Wetter treffen sich die Interessierten im Tunnel.

Von April 1944 bis April 1945 mussten jeweils bis zu 3000 KZ-Häftlinge aus ganz Europa im Engelbergtunnel für die Firma Messerschmitt Teile für den Düsenjäger Me 262 herstellen. Der Leser findet Antwort auf viele Fragen:

  • Warum wurde 1944/45 die Rüstungsindustrie unter Tage verlagert?
  • Wieso kamen die Männer gerade nach Leonberg?
  • Wer baute den Leonberger Tunnel zur Fabrik um?
  • Wie sah die Produktion in den beiden Tunnelröhren aus?
  • Wie waren die Lebensbedingungen in den beiden Lagern?
  • Woran starben fast 400 Männer während eines Jahres allein in Leonberg?
  • Wie ertrugen die KZ-Häftlinge die Willkür der SS-Wachmannschaft?
  • Welchen Kontakt hatten die Häftlinge mit der Leonberger Bevölkerung?
  • Wohin ging der Todesmarsch nach Auflösung des Lagers im April 1945?
  • Wer von den Tätern wurde nach dem Krieg zur Rechenschaft gezogen?

Das Buch bringt über die in einer Ausstellung notwendigerweise knapp bemessenen Legenden hinaus zu allen sechs Großthemen (Die NS-Ziele/ Vernichtung durch Arbeit / Zerstörung von oben / Aus vieler Mütter Länder / Der Alltag der Häftlinge / Das Ende: Todesmarsch) wie zu den Themen „Fabrik und Arbeit im Tunnel“ ausführliche Erläuterungen und Kommentare. Dies gilt vor allem zur Geschichte des KZ-Systems, zum Thema Luftkrieg, zum Arbeitsprozess im Tunnel wie zum Prozess vor dem Französischen Militärtribunal in Rastatt 1948, bei dem Verantwortliche des KZ Leonberg verurteilt wurden.

Holger Korsten / Eberhard Röhm: KZ-Dokumentationsstätte im alten Engelbergtunnel Leonberg. Eine Ausstellung. Hg. von der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e.V. Gestaltung der Ausstellung und des Katalogs: Braun Engels Gestaltung, Ulm. 96 Seiten, farbig, zahlreiche Bildseiten und Dokumente, Format 18/29 cm. ISBN 978-3-00-032802-2 Preis: 15 EUR (als Mindestspende) gegebenenfalls zuzüglich Versandkosten.

Bezug über den Leonberger Buchhandel, die Stadt Leonberg (Stadt Leonberg, Amt für Kultur, Erwachsenenbildung, Sport und Stadtmarketing, Frau Ertel, Bahnhofstraße 57: Tel.990-1402; ero@leonberg.de) und die KZ-GedenkstätteninitiativeLeonberg e. V., c/o Eberhard Röhm, Akazienweg 7, 71229 Leonberg, Telefon07152/266 40, E-Mail: eberhard.roehm@t-online.de.

 


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