Letzte Führung durch die alte Tunnelröhre

Leonberger Kreiszeitung, 4. September 2007

"Auf den Spuren des KZ Leonberg" ist das Thema einer Führung am Sonntag, 9. September. Bei dieser Führung mit Renate Stäbler besteht zum letzten Mal die Gelegenheit, die alte Tunnelröhre zu besichtigen, bevor sie endgültig verfüllt wird.

In Leonberg gab es vom Frühjahr 1944 bis zum April 1945 ein Konzentrationslager der SS. Es war ein Arbeitslager im Dienst der Rüstungsfirma Messerschmitt. Die Firma hatte die Produktion der Tragflächen für den Düsenjäger ME 262 in den bombensicheren alten Engelbergtunnel verlagert. Das Lager selbst befand sich am Ende der Seestraße. Viele Gefangene kamen aus dem KZ Dachau und dessen Außenlagern und hatten schon eine Odyssee durch verschiedene Lager hinter sich. An sie erinnert seit dem 8. Mai 2005 eine Gedenkwand mit fast 3000 Häftlingsnamen vor dem alten Engelbergtunnel.

Bei der Führung entlang der sechs Stationen des KZ-Gedenkpfades berichtet Renate Stäbler von den Lebens- und Arbeitsbedingungen der KZ-Häftlinge. Sie hat sich mit diesem Teil der Leonberger Geschichte eingehend befasst. Renate Stäbler ist eine der acht Autorinnen und Autoren des Buches "Konzentrationslager und Zwangsarbeit in Leonberg" und sie hat als stellvertretende Vorsitzende der örtlichen Gedenkstätteninitiative das Projekt KZ-Gedenkpfad geleitet.

Treffpunkt für die Teilnehmer an der Exkursion ist um 14.30 Uhr an der ersten Station des KZ-Gedenkpfades am Beginn der Seestraße. Veranstalter der Führung sind das Stadtmarketing und das Stadtarchiv.


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