Luthers Juden

Die KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V lädt ein:
Sonntag, 1. November 2015, 15 Uhr,
Bibliothek der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V.,
Seestraße 74, 4. Stock, Aufzug vorhanden.
Am Ende der Veranstaltung Buchausleihe
Der Eintritt ist frei

Es ist jetzt 498 Jahre her, dass Martin Luther an der Schlosskirche zu Wittenberg am 31. Oktober seine 95 Thesen anschlug – damit begann die Reformation, die zur Spaltung des westlichen Christentums führte. 2017 wird das große Jubiläumsjahr sein; schon seit 2008 feiert die Evangelische Kirche die „Luther-Dekade“.

Im Lutherjahr 2015 dieser Dekade, am Tag nach dem Thesenanschlag, lädt der Arbeitskreis Bibliothek der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V. ein zur Präsentation des 2014 erschienenen Buchs des Göttinger Kirchenhistorikers Thomas Kaufmann: „Luthers Juden“. Holger Korsten von der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V. wird Kaufmanns Position erläutern, in der dieser darauf abhebt, dass Evangelische Christen nicht nur die „guten Seiten“ Luthers wahrnehmen sollten: „Evangelische Christen müssen mit dem Umstand leben, dass es … eine Geschichte von Luthers Judenhass gibt“.

Die Besucher werden erfahren, wie Luthers Schriften – insbesondere seine hasserfüllten - über die Jahrhunderte von Kirchen und weltlichen Machthabern für ihre Zwecke benutzt wurden: im Nationalsozialismus konnten sie als geistige Autorität für die millionenfache Ermordung der Juden dienen.

Thomas Kaufmann zieht den Schluss, dass die unkritische Art und Weise, wie sich evangelische Christen auf die Autorität und Popularität Luthers stützen und von ihr profitieren wollen, nicht tolerierbar ist: „Ein naiver Umgang mit Luther ist unstatthaft“.


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