Nachgefragt: „Theater hat eine stärkere Wirkung“

Gerlinger Schüler und Eberhard Röhm von der Gedenkstätteninitiative haben ein Stück über das KZ entwickelt
Leonberger Kreiszeitung, 22. Februar 2014

Der damals 16jährige französische KZ-Häftling Albert Montal, der heute noch lebt, sowie die fiktive Gerlinger BDM-Führerin Irene sind die Protagonisten des Theaterstücks „Hinterm Berg". Dieses führen Schüler des Gerlinger Robert-Bosch-Gymnasiums heute von 19 Uhr an in der Leonberger Steinturnhalle auf. Entstanden ist es mit der KZ-Gedenkstätteninitiative.

Herr Röhm, wie kamen Sie darauf, mit den Jugendlichenzuarbeiten?

Die Jugendlichen waren schon immer die Hauptzielgruppe. Vor allem Schulklassen. Ich betreue seit 13 Jahren auch Schüler und Gruppen bei Referaten und Projekten zum Thema KZ Leonberg.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit den Schülern für dieses Theaterprojekt?

Die Initiative kam von deren Lehrer Michael Volz, der den Kontakt hergestellt hat. Er hatte auch die Idee mit dem Theater¬stück und hat die Figuren entwickelt.

Warum ein Theaterstück?

Wir wollten dieses Thema in einer neuen Form angehen. Ein Stück hat eine stärkere Wirkung. Nicht nur auf das Publikum, sondern auch auf die 30 Schüler, die es spielen und sich damit auseinandersetzen.

Wie soll es auf die Zuschauer wirken?

Es wird unheimlich wirken. So, dass man nicht weiß, ob man klatschen soll oder nicht. Dem Zuschauer soll an manchen Stel¬len die Luft wegbleiben und ihm der Unterschied zwischen der fanatischen, unkritischen Jugend des Dritten Reichs und den Leiden der KZ-Häftlinge bewusst werden.

Das Gespräch führte Frederik Hartmann


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