Pogromnacht

Die KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e.V. lädt ein ins BücherCafé im Samariterstift (Seestraße 74, 4. Stock, Aufzug vorhanden) am 5. November, 15 Uhr.

1938, am 9. November, gingen im nationalsozialistische Dritten Reich die jüdischen Bet- und Gotteshäuser in Flammen auf, abertausende Geschäfte wurden gestürmt, die Scheiben zerschlagen, es wurde geplündert und gebrandschatzt. Tausende Deutsche schauten dem Geschehen tatenlos zu. Und tausende deutscher Bürger jüdischer Abstammung deportierten die Nazis in Konzentrationslager, schreckten auch vor Mord nicht zurück: Die „Kristallnacht“.

Der lange schon vorbereitete Pogrom brauchte einen Anlass: den lieferte die Ermordung des Gesandtschaftsrats Ernst vom Rath in Paris am 7. November 1938 durch den staatenlosen jüdischen Studenten Herschel Grynszpan. Die KZ-Gedenkstätteninitiative erinnert an diese Vorgänge und stellt in ihrer Bibliothek eine Reihe Bücher zur "Kristallnacht" vor - keine Fachliteratur, sondern Bücher mit Erinnerungen an die Pogromnacht und ihre Folgen. Nicht emotionsfreie Schriften von Historikern also, sondern persönliche Aufschriebe von unmittelbar Betroffenen. Die Initiative stellt vor:   

„Weg und Schicksal der Stuttgarter Juden” von der verjagten Stuttgarter Stadtarchivarin Maria Zelzer, „Ein Denkmal für Familie Cohen“ errichtete der Richter i.R. Klaus Beer,  „Weiter leben. Eine Jugend“  nennt die österreichisch-US-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Schriftstellerin Ruth Klüger ihre Autobiografie, und „Gott hat einen größeren Kopf, mein Kind…“ notierte die zeitweise in Böblingen lebenden Schauspielerin Ida Ehre als tröstlichen Satz ihrer Mutter.

Diese und noch mehr Bücher von Zeitzeugen - ihre Erlebnisse, ihre Ängste, ihre Beobachtungen und ihre Prägungen in den Jahren der Barbarei - liegen zur kostenlosen Ausleihe bereit. Die KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e.V. freut sich auf Ihren Besuch.


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