Reichspogromnacht 1938

Sonntag, 6. November 2016, 15 Uhr, Bibliothek der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e. V., Seestraße 74 (Samariterstift), 4. Stock (Aufzug vorhanden).

Am 9. November 1938 brannten die Synagogen; es ist der Tag, an dem organisierte Schlägertrupps jüdische Geschäfte und Gotteshäuser in Brand setzten. Spätestens an diesem Tag konnte jeder in Deutschland sehen, dass Rassenmord staatsoffiziell geworden war. Proteste in Deutschland blieben aus. Auch die Kirchen schwiegen bis auf wenige Ausnahmen.

Eberhard Röhm erinnert an die Reichspogromnacht 9.11.1938

„Als die Synagogen brannten“

Der mutige Protest mit einer Predigt von Pfarrer Julius von Jan in Oberlenningen.

Bis zum 13. November 1938 wurden etwa 400 Menschen ermordet, Tausende von Synagogen, Geschäften, Wohnungen und jüdischen Friedhöfen zerstört. Etwa 30.000 Juden kamen sofort in Konzentrationslager, von denen Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

Pfarrer Julius von Jan schwieg nicht:  seine Bußtagspredigt  bezahlte er mit 16 Monaten Gefängnis und Landesverweis.

Eberhard Röhm, Pfarrer i.R. und stellvertret. Vorsitzender der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e.V., der Julius von Jan persönlich kannte, hat in seiner Dokumentation „Juden-Christen-Deutsche“ als einer der Ersten das Schicksal von Julius von Jan nachgezeichnet. In seinem Vortrag geht er der Frage nach, warum die Kirchen damals insgesamt öffentlich schwiegen - selbst die Bekennende Kirche und ein Dietrich Bonhoeffer - und welche Motive Julius von Jan wie auch Helmut Gollwitzer zu einem Aufschrei gegen die brennenden Synagogen veranlassten.     

 


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