Rundbrief KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg März 2003

Liebe Mitglieder und Interessierte an der Gedenkstättenarbeit in Leonberg,

einmal im Jahr muss nach unserer Satzung der Vorstand neu gewählt bzw. bestätigt werden. Dies geschieht am Mittwoch, 2. April. Die Aktiven – und es waren viele im vergangenen Jahr - haben es verdient und brauchen die Bestätigung und gleichzeitig die Ermutigung fürs Weitermachen durch alle Mitglieder und Interessierte. Darum laden wir Sie alle auf diesen Tag ein und bieten gleichzeitig neben Rechenschaftsbericht und Neuwahlen noch einen anderen interessanten Programmpunkte: den ersten Film der KZ-Gedenkstätteninitiative!
Außerdem erfahren Sie, was wir in diesem Jahr noch alles planen, und wir rufen Spenden auf.


Aktuelles

Mittwoch, 2. April 2003, 19.30 Uhr, Samariterstift, Seestraße 80 (Atrium)

Mitgliederversammlung der KZ-Gedenkstätteninitiative e.V.
(nichtöffentlich, Interessenten willkommen)

Tagesordnung:

1. Kurzer Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden über die Aktivitäten des Jahres 2002 /
Ausblick auf die geplanten Vorhaben des Jahres 2003

2. Kassenbericht des Kassiers und Prüfungsbericht der Kassenprüfer

3. Entlastung von Vorstand und Kassier

4. Satzungsgemäße Neuwahlen bzw. Bestätigung der Ämter für ein weiteres Jahr

5. Der Film „Überlebende des KZ Leonberg“. Nichtöffentliche Sichtung für die Mitgliederversammlung. Die öffentliche Filmpremiere findet am 29. April statt (siehe unten!)

6. Die Einladung ehemaliger Häftlinge am 24./25. Juni

7. Sonstiges
gez. Eberhard Röhm, Vorsitzender

Dienstag, 29. April 2003, 20.00 Uhr – Filmtheater Leonberg, Grabenstraße Filmforum

Filmpremiere

»Ich bin hergekommen in den Tunnel,
zu arbeiten an dem Flügel von Messerschmitt«

Überlebende des KZ Leonberg

Eine Filmdokumentation von Vaclav Reischl
in Zusammenarbeit mit Volger Kucher, sowie Ingrid Bauz, Peter Grohmann
und Eberhard Röhm

im Auftrag der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e.V.

Überlebende aus sieben Ländern

Im Oktober 2001 kamen auf Einladung der Stadt Leonberg und der KZ-Gedenkstätten-initiative 16 ehemalige KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter mit ihren Angehörigen zurück nach Leonberg. Zwölf von ihnen hat der Filmemacher Vaclav Reischl an ihrer damaligen Arbeitsstätte im inzwischen aufgelassenen Autobahntunnel gefilmt. Sie kamen aus Frankreich, Israel, Italien, den Niederlanden und Slowenien. Fünf ehemalige Häftlinge hat er in Israel, Polen und Tschechien besucht.

Begegnung im Film

Die Überlebenden berichten am authentischen Ort über die quälende Arbeit, die Kälte, den Lärm und die schlechte Luft in der unterirdischen Rüstungsfabrik. Erinnerungen werden wach an das Elend des Lagerlebens, den Hunger, das Sterben und die Sehnsucht nach einem besseren Leben.
Der Film zeigt Menschen auf der Suche nach ihrer Geschichte, zeigt das Bemühen um Verständigung.
Drei Söhne und eine Enkelin kommen zu Wort und machen den Film zu einem Zukunfts- und Hoffnungsprojekt.

Die Premiere des halbstündigen Dokumentarfilms findet im Rahmen des Filmforums statt.

Anschließend Gespräch über den Film in Anwesenheit des Filmemachers Vaclav Reischl


Termine 2003 - Termine 2003 – Termine 2003 - Termine 2003 – Termine 2003 -


Sonntag, 4. Mai 2003, 14.30 Uhr
Führung „Auf den Spuren des KZ Leonberg“ mit Renate Stäbler. Treffpunkt: 14.30 Uhr an der ersten Tafel des „Wegs der Erinnerung“, am Beginn der Seestraße (neben Haus Nr. 5)


Freitag, 9. Mai bis Sonntag, 11. Mai 2003
Fahrt zur Befreiungsfeier KZ-Gedenkstätte Mauthausen in Österreich
Die Antifaschistische Initiative / Gegen das Vergessen in Stuttgart führt jedes Jahr eine Busfahrt zu der Befreiungsfeier in Mauthausen durch. Zu den Verantwortlichen gehören unsere beiden Mitglieder Ingrid Bauz und Volger Kucher. Das Programm sieht den Besuch der Gedenkstätten am Samstag und die Teilnahme an der Befreiungsfeier am Sonntag vor. Für eine einfache Gemeinschaftsunterkunft und für Verpflegung am Ort ist gesorgt. (Teller, Tasse und Besteck mitbringen)
Abfahrt ab Stuttgart Freitag, 9.5., ca. 12 Uhr. Rückfahrt Sonntag, 11.5., ca. 14 Uhr
Unkostenpreis ca. 60 EUR. Anmeldung bis spätestens 6. April 2003 bei AIGdV, c/o. Infoladen im BAZ, Ludwigstr. 110 a, 70197 Stuttgart, Tel. 0711-281150. E-Mail: aigdv@web.de. Auskunft: Ingrid Bauz, Tel. 0711-6493209.


Dienstag, 24. Juni 2003, 19.30 Uhr, Theatersaal Spitalhof / Stadtmuseum Leonberg
Eröffnungsveranstaltung zur Ausstellung mit Bildern von Moshe Neufeld / Israel im Theatersaal des Spitalhofs: Einführender Vortrag von Landesrabbiner i.R. Joel Berger. Anschließend Eröffnung der Ausstellung im Stadtmuseum.
Moshe Neufeld war KZ-Häftling in Auschwitz und später in Leonberg. Er hat sein Holocausterleben in großflächigen Bildern verarbeitet. Die Gedenkstätteninitiative konnte ihn dafür gewinnen, seine Bilder für eine Ausstellung durch die Stadt Leonberg zur Verfügung zu stellen. Der Künstler wird bei der Ausstellungseröffnung persönlich anwesend sein, ebenso eine Reihe anderer ehemaliger Leonberg-KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter, die auf privater Basis von uns eingeladen werden. (Siehe unten!)
Landesrabbiner Joel Berger ist ein Landsmann von Moshe Neufeld und stammt wie er aus Satu Mare in Nordsiebenbürgen (Transsilvanien)


Mittwoch, 25. Juni 2003, 18 Uhr, Haus der Begegnung
Begegnung im Rahmen eines Abendessens mit den ehemaligen KZ-Häftlingen, die anlässlich der Ausstellungseröffnung am Vortag angereist sind. Dabei werden wir über unsere Projekte berichten und den Film „Überlebende des KZ Leonberg“ zeigen.

Noch Gastgeber für die Begegnung ehemaliger Häftlinge am 24./26. Juni gesucht
Die Mitgliederversammlung hat beschlossen, dass wir – so gut wir das können – auf privater Basis die mit uns befreundeten ehemaligen Häftlinge aus Anlass der Eröffnung der Ausstellung Moshe Neufeld einladen. Wir suchen dringend noch Gastgeber für französische und für israelische Freunde, die vor zwei Jahren uns schon einmal besucht haben. Wir können die Einladungen erst aussprechen, wenn Gastgeber gefunden sind. Für die Gäste aus Israel suchen wir zusätzlich noch Spenden zur Bestreitung der Flugkosten.


Sonntag, 13. Juli 2003, 14.30 Uhr
Führung „Auf den Spuren des KZ Leonberg“ mit Renate Stäbler. Treffpunkt: 14.30 Uhr an der ersten Tafel des „Wegs der Erinnerung“, am Beginn der Seestraße (neben Haus Nr. 5)


Nachrichten – Informationen – News – Nachrichten - Informationen - News


Stand des Projekts „Gedenkstätte im und vor dem alten Engelbergtunnel“
Die in der Mitgliederversammlung und in der Öffentlichkeit vorgetragenen Pläne wurden auch der Verwaltung der Stadt Leonberg vorgelegt. Ein Antrag auf Gestattung zur phasenweisen Realisierung wurde von der Gedenkstätteninitiative bei der Stadt gestellt. Die Verwaltung gab unsere Pläne an die drei Planungsbüros weiter, die vom Gemeinderat beauftragt wurden, ein Konzept für das Areal der renaturierten alten Autobahntrasse zu entwerfen. Mit deren Ergebnissen ist in Bälde zu rechnen.


Spenden - Spenden - Spenden - Spenden - Spenden - Spenden - Spenden


Dank für Spenden und Aufruf zur Fortsetzung: Für geplante Gedenkstätte
Auf den Aufruf vom November 2002 (für geplante Gedenkstätte, für Restfinanzierung bebilderte Broschüre und für Einladung ehemaliger Häftlinge im Juni) haben uns bis zum 31.12.2002 fast 3000 € Spenden erreicht. Dafür danken wir ganz herzlich.
Jetzt ist freilich erst ein Anfang gemacht. Wir bitten Sie darum auch in diesem Jahr uns Spenden zukommen zu lassen für die geplante Ebene der Erinnerung im Tunnel, für das Namensband vor dem Tunnel und das Wachturm-Mahnmal.

Spendenkonto siehe am unteren Rand der Seite! Wir stellen zum Jahresende Spendenbescheinigungen aus.

Aufruf zur Verpflichtung einer Baumspende für eine „Alle des Gedenkens“ zwischen dem alten Autobahntunnel und dem Blosenberg
Vier Gruppierungen – der BUND, die KZ-Gedenkstätteninitiative, NABU und Naturfreunde - haben zu einer Verpflichtung für eine Baumspende aufgerufen. Geplant ist eine Allee mit etwa 80 großkronigen Lindenbäumen, die die zukünftige Gedenkstätte am Alten Engelberg und das Mahnmal für das ehemalige Massengrab auf dem Blosenberg verbindet. Wir suchen Unterschriften mit der Verpflichtung, die Kosten für einen Baum zu übernehmen, sobald der Gemeinderat den Planungen zustimmt. Durch die Verpflichtung soll zum Ausdruck gebracht werden, dass sich das Projekt ohne Belastung des Haushalts der Stadt sich realisieren lässt.
Ein Baum kostet 300 EURO. Darin sind eingeschlossen die Kosten für den Baum - er muss in der Baumschule drei Mal umgepflanzt werden -, das Pflanzen und ein Jahr Pflege mit Garantie.

Diesem Brief liegt ein grüner Informationsprospekt bei mit Rückantwortkarte zum Zeichnen einer Verpflichtung.


zurück