Rundbrief KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg März 2004

Liebe Mitglieder und Interessierte an der Gedenkstättenarbeit in Leonberg,

Sie sind alle recht herzlich eingeladen zu einer Mitgliederversammlung, auf der die Weichen für die Verwirklichung einer Gedenkstätte vor dem alten Engelbergtunnel gestellt werden.

Mittwoch, 17. März 2004, 19.30 Uhr, Samariterstift,
Seestraße 80, EG (Atrium)

Mitgliederversammlung der KZ-Gedenkstätteninitiative Leonberg e.V.
(Interessenten willkommen)

Tagesordnung:

1. Bericht über die Entscheidung des Gemeinderats zur Errichtung einer KZ-Gedenkstätte vor dem alten Engelbergtunnel

2. Diskussion und Beschlussfassung über die Planung und Realisierung einer KZ-Gedenkstätte vor dem alten Engelbergtunnel

Zum Sachstand

Wie aus mehreren Presseartikeln zu entnehmen war (siehe unsere homepage unter „Presse“), hat nach Vorberatungen im Sozial- und Kulturausschuss und im Planungsausschuss der Leonberger Gemeinderat am 17. Februar beschlossen:

„Die Verwaltung wird beauftragt, die Anbringung von Namenstafeln entlang der Mauer und einer Informationstafel am Tunnelmund zu gestatten und die Einzelheiten einvernehmlich mit der Gedenkstätteninitiative Leonberg zu regeln.“

Diesem Antrag stimmte der gesamte Gemeinderat mit der Stimme des Oberbürgermeisters bei einer Enthaltung zu.
In derselben Gemeinderatsitzung wurde unser weitergehender Antrag, den die Fraktion GABL sich zu eigen gemacht hatte, abgelehnt, nämlich die Errichtung einer Gedenkstätte in Gestalt von Namensband und symbolischem Wachturm.
Der Antrag der KZ-Gedenkstätteninitiative an die Verwaltung auf Gestattung bezog sich nicht auf das Tunnelinnere. Im Sinne eines Schritt-für-Schritt-Vorgehens hatten wir Überlegungen zur Nutzung des Tunnelinneren bewusst zurückgestellt.
Die im genehmigten Antrag enthaltene Gestattung einer „Informationstafel am Tunnelmund“ geht nicht auf uns zurück. Dieser Vorschlag kommt von der Verwaltung.

Wie weiter der Presse aufgrund einer Erklärung des Vorstands zu entnehmen war, soll die Gedenkstätte bis Mitte April 2005, 60 Jahre nach Auflösung des KZ-Lagers, fertig gestellt sein und im Rahmen einer Einladung der noch lebenden ehemaligen Häftlinge und ihrer Angehörigen eingeweiht werden.

Beratung und Beschlussfassung bei der Mitgliederversammlung

Bei der Mitgliederversammlung am 17. März soll über die Form der Gedenkstätte („Namenstafeln entlang der Mauer“) in technischer, gestalterischer und finanzieller Hinsicht beraten und beschlossen werden, soweit dies im einzelnen schon möglich ist, sodass die bestehende Gedenkstättenarbeitsgruppe zügig planen kann. Es wird auch zu diskutieren sein, was bis zum April 2005 voraussichtlich realisiert werden kann.

Die Gedenkstätten-Arbeitsgruppe trifft sich zur Vorberatung am Mittwoch, 10. März 2004, 18 Uhr, im Fraktionszimmer der GABL, Neues Rathaus, UG, Eingang Parkplatz.
Weitere MitarbeiterInnen können sich bei Renate Stäbler (Tel. 41589), Holger Korsten (Tel. 929797) oder Klaus Beer (Tel. 26190) melden.

Spenden

Die Errichtung der Gedenkstätte erfordert ein hohes finanzielles Engagement unserer Initiative. Näheres wird bei der Mitgliederversammlung zu erfahren sein. Wir sind darum dringend auf Spenden angewiesen (steuerlich abzugsfähig!). Wir bitten, dem Vorstand potentielle Sponsoren zu nennen, bei denen wir auf Unterstützung hoffen können.

Hinweis: Willem Moerkamp †

Die katholische Kirchengemeinde in Leonberg veranstaltet am Freitag, 12. März 2004, um 19 Uhr, in der Kirche St. Johannes (Stohrerstraße) ihren vierteljährlich stattfindenden Gedenkgottesdienst für die jüngst Verstorbenen. Dabei wird auch Herrn Willem Moerkamp gedacht. Er ist am 28. Januar 80-jährig in Holland verstorben. Willem Moerkamp war vom Juli 1944 bis April 1945 Häftling im Gestapolager „Kaserne“ in der Rutesheimerstraße 50/2. Aufgrund unserer Einladung hat er den Weg nach Leonberg gefunden und ist noch mehrmals - und wie wir in Gesprächen mit ihm fest stellen konnten - versöhnt an den Ort des Schreckens zurück gekehrt. (Vgl. den Nachruf von Eberhard Röhm vom 29. Januar 2004)

Wir bitten weiterhin alle Adressaten unseres Postversands, uns ihre E-Mail-Adresse – soweit vorhanden - mitzuteilen. Wir sparen damit Porto, das wir besser in unsere Projekte investieren.


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